Corona-Isolation in kurzen Hosen, T-Shirt und ohne fliessend Wasser
Amerikaner in kalifornischer Geisterstadt eingeschneit

Vor zwei Jahren kaufte der Unternehmer Brent Underwood eine Geisterstadt in Kalifornien. Jetzt steckt der 32-jährige Amerikaner dort wegen eines Schneesturms fest. In Zeiten von Coronavirus-Pandemie und Social Distancing kommt ihm der Umstand aber mehr als gelegen.
Publiziert: 20.04.2020 um 17:13 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2020 um 17:43 Uhr

Er kam in T-Shirt und kurzen Hosen und steckt jetzt im Schnee fest. Brent Underwood (32), ein Geschäftsmann aus dem US-Bundestaat Texas, reiste Mitte März in das verlassene Städtchen Cerro Gordo. Dann kam plötzlich der Schneesturm, und Underwood kommt seither nicht mehr raus, schreibt die «New York Post».

Cerro Gordo war als Goldminen-Stadt bekannt. Ende des 19. Jahrhunderts, als dort 5000 Minenarbeiter mit ihren Familien lebten, passierte jede Woche ein Mord. Seither soll es in der kalifornischen Ortschaft in einem Hochwüsten-Canyon spuken. Brent Underwood war fasziniert von der Geschichte des Ortes und witterte eine Geschäftsidee. Er kaufte das 121 Hektar grosse Cerro Gordo 2018 für umgerechnet rund 1,4 Millionen Franken, um daraus eine Touristenattraktion zu machen.

1,5 Meter Neuschnee in vier Tagen

Vor einigen Wochen fuhr Underwood zu einer Inspektion seines Anwesens. Er wollte eine Woche bleiben. Es sei so warm gewesen, dass er mit Sommerkleidern draussen laufen konnte, sagt der 32-Jährige gegenüber «New York Post». Doch dann folgte über Nacht der Wintereinbruch. Vier Tage lang habe es durchgeschneit, berichtet Underwood. Das Resultat: 1,5 Meter Neuschnee. Die einzige Bergstrasse zurück in die Zivilisation ist seitdem unpassierbar.

Der Unternehmer Brent Underwood (32) ist in einer kalifornischen Geisterstadt gefangen.
Foto: Facebook
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Nun verbringt der Amerikaner die Zeit in unfreiwilliger Corona-Quarantäne. Knapp 500 Kilometer von Los Angeles und knapp 50 Kilometer vom nächsten Supermarkt entfernt.

Schnee als Durstlöscher

Er lebt in einem kleinen Haus, das dem Verwalter Robert Desmarais (71) gehört. Dieser weilt derzeit in Arizona bei seiner Frau. Als das Coronavirus in den USA zu einem grösseren Thema wurde, bat Desmarais Underwood, sich um das Grundstück zu kümmern, damit er zu seiner Frau fahren konnte, um nach ihr zu sehen.

Das Haus verfügt über Strom, aber kein fliessendes Wasser. Um nicht zu verdursten, schmelzt Underwood den Schnee. Dank zahlreichen Konserven hat der junge Mann auch immer genügend zu essen.

«Ich kriege nichts von Coronavirus-Pandemie mit»

Fernab von der Zivilisation vertreibt sich der Texaner die Zeit mit Wandern und fotografiert in der Nacht die Sterne. Geister habe er bisher noch keine getroffen. «Meistens lasse ich die Geister in Ruhe und sie lassen mich in Ruhe», sagte er.

Über seine Situation ist er wegen des Virus-Ausbruchs gar nicht so unglücklich. «Ich kriege gar nichts von der Coronavirus-Pandemie im Land mit und kann meine Arbeit von hier mit dem Laptop machen. Ich habe es echt nicht eilig, wieder in meine normale Welt zurückzukehren.» (man)

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

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Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
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