Christen feiern bei Mossul Befreiung vom IS
Die erste Messe nach der Terror-Herrschaft

Dutzende Christen kamen bei Mossul nach zwei Jahren zum ersten Mal für eine Sonntagsmesse in ihrer Kirche zusammen.
Publiziert: 01.11.2016 um 17:15 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:02 Uhr

Es war ein emotionaler Moment für die irakischen Christen in Quraqosh, einem Vorort von Mossul. Das erste Mal seit zwei Jahren haben am Sonntag wieder die Glocken ihrer Kirche geläutet. Sie riefen zur ersten katholische Messe seit der Befreiung von der Terror-Herrschaft des Islamischen Staats (IS).

Dutzende Gläubige fanden den Weg in ihr altes Gotteshaus. Diese ist stark gezeichnet – die Islamisten haben Statuen zerstört, die Wände sind vom Feuer schwarz verrusst, die Sitzbänke fehlen. Trotz des Chaos' verteilte dort der katholische Erzbischof von Mossul, Butrus Moshe die heilige Kommunion.

«Unsere Aufgabe ist es, das Gedankengut des IS zu beseitigen», sagte er. «Aufruhr, Trennung und Konflikten müssen ein Ende finden», fügte der Erzbischof hinzu, der in der Stadt zur Welt kam.

Erzbischof Butrus Moshe hält die erste katholische Messe seit der Befreiung von Qaraqosh.
Foto: REUTERS/Ahmed Jadallah
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Die Kirche ist praktisch völlig durch den IS zerstört worden.
Foto: REUTERS/Ahmed Jadallah

Qaraqosh ist die grösste christliche Stadt des Irak und eines der ältesten religiösen Zentren der Welt. Zehntausende von Menschen wurden hier im Jahr 2014 gezwungen, aus ihren Häusern in benachbarte kurdische Provinzen zu fliehen. Wer bleiben wollte, musste zum Islam konvertieren. Diese Zeiten sind jetzt vorbei. In Qaraqosh gilt wieder die Religionsfreiheit. (nbb)

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