Bricht seinen eigenen Weltrekord
Schon 25 Mal hat Sherpa Rita (51) den Mount Everest bestiegen

25 Mal hat er Mount Everest bezwungen. Nie dachte Sherpa Kami Rita daran, seine Berufung an den Nagel zu hängen. Auch dieses Jahr bereitete er wieder die Route zum Everest-Gipfel für zahlende Bergsteiger vor – und stand schon so oft dort oben wie noch kein Mensch zuvor.
Publiziert: 12.05.2021 um 01:08 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2021 um 10:36 Uhr

Der nepalesische Sherpa-Führer Kami Rita hat am Freitag zum 25. Mal den Mount Everest bestiegen. Damit brach er seinen eigenen Rekord für die meisten Besteigungen des höchsten Gipfels der Welt. Nach dem Abstieg postete Rita ein Video auf Facebook vom Glücksmoment auf dem Gipfel - mit den Worten: «Mehr als begeistert und glücklich, zum 25. Mal auf dem Gipfel von Mount Everest zu stehen. Wir sind immer noch am Feiern.»

Zusammen mit elf weiteren Sherpas erreichte der 51-Jährige die 8849 Meter über Meer gegen 18 Uhr - als erste Gruppe überhaupt, die den Gipfel dieses Jahr bezwang. Die Sherpas kletterten nicht zum Vergnügen. Sie waren dabei, Seile auf der eisigen Route zu befestigen, damit Hunderte von zahlenden Bergsteigern aus aller Welt in den nächsten Wochen die Everest-Spitze erreichen können. Die Bewilligung kostet rund 11'000 Dollar. Damit spülen die Alpinisten mehr als vier Millionen Dollar in die Staatskasse - Geld, das das arme Land gut brauchen kann.

Letztes Jahr war Everest wegen der Coronavirus-Pandemie sowohl auf der Südseite in Nepal als auch auf der Nordseite in China gesperrt. Diese Klettersaison hat Nepal 408 ausländischen Bergsteigern eine Erlaubnis erteilt. Die 43 Teams werden von rund 400 nepalesischen Bergführern unterstützt. Jeden Mai herrscht in der Regel ein kurzes Zeitfenster mit gutem Wetter am Gipfel. Während der restlichen Monate gilt Everest auch für die besten Alpinisten als zu gefährlich.

Am Freitag stand Sherpa Kami Rita zum 25. Mal auf dem Gipfel des Mount Everest. So oft wie noch kein Mensch zuvor.
Foto: Facebook @kamiritasherpa22
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In den Fussstapfen seines Vaters

China hat den Nordhang nur für ein paar Dutzend eigene Bergsteiger geöffnet und will auf dem Everest-Gipfel eine Corona-Schutzlinie ziehen, um seine Leute vor einer allfälligen Covid-Infektion zu schützen.

Es ist unklar, ob Sherpa Rita diese Saison an einer bezahlten Expedition teilnimmt und damit seinen neuen Rekord gleich nochmals zu brechen versucht. Zum ersten Mal hatte er seinen Hausberg im Jahr 1994 bezwungen. Seither stieg er fast jedes Jahr zum Everest-Gipfel auf, als einer der zahlreichen Sherpa-Führer, ohne deren Fachwissen und Fähigkeiten es die meisten Bergsteiger in diesen extremen Höhen nie schaffen würden, den Everest-Gipfel zu erklimmen.

Rita trat als Sherpa in die Fussstapfen seines Vaters, der einer der ersten Sherpa-Führer überhaupt gewesen war, und bezwang im Verlauf seiner langjährigen Karriere auch mehrere andere Gipfel, die zu den höchsten der Welt gehören, darunter den K-2, Manaslu und Lhotse. Rita war auch 2015 im Basislager des Everest gewesen, als eine Lawine abging und 19 Menschen tötete. Trotz Drängen seiner Familie, das Klettern an den Nagel zu hängen, folgt der Sherpa weiterhin seiner Berufung. (kes)

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