Bisher 600 Leichenteile geborgen
Die gefährliche Arbeit am Berg

Die Bergung der Opfer von Todesflug 4U9525 ist beschwerlich und gefährlich: Das Gebiet ist schwer zugänglich, der Hang ist steil und rutschig. Und es ist ein Wettkampf gegen die Zeit.
Publiziert: 29.03.2015 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:33 Uhr
Die Suche nach Leichen- und Flugzeugteilen bei der Absturzstelle: Das Gebiet ist schwer zugänglich.
Foto: Keystone/Reuters/AP
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Die Suche nach sterblichen Überresten der Opfer von Flug 4U9525 geht auch heute weiter. Die Bergungskräfte durchstöbern den Berghang, in den der Todes-Pilot Andreas Lubitz (†27) die Germanwings-Maschine steuerte – absichtlich.

Doch die Arbeit am Berg ist gefährlich. «Es ist steil und rutschig», zitiert die «FAZ» den Chef der Bergrettungskräfte Olivier Cousin. Seine Leute müssen die Fachleute sichern. Es gebe auf dieser Höhe zwar kein Eis, trotzdem sind die Seilschaften mit Steigeisen und Eispickel unterwegs.

Eine weitere Schwierigkeit könnte das Wetter werden. Momentan scheint zwar die Sonne, doch wenn es anfängt zu regnen oder gar zu schneien, könnten auch die Helikopter, die ins Absturzgebiet fliegen, nicht mehr starten.

400 bis 600 Leichenteile ins Tal geflogen

Bislang konnten die Spezialisten 400 bis 600 Leichenteile per Helikopter ins Tal bringen – darunter ist aber kein einziger ganzer Körper. Die DNA von 78 Menschen wurde bereits gesichert. Laut der «Bild am Sonntag» wurden auch die Überreste von Lubitz gefunden und identifiziert.

Die Bergung der Leichenteile habe derzeit oberste Priorität. «Es gibt die Hoffnung, das bis Ende kommender Woche zu machen», sagt Staatsanwalt Brice Robin der DPA. Erst dann werde man mit der Bergung der Wrackteile beginnen.

In braunen Umschlägen werden die Leichenteile gelagert und dann weitertransportiert, um sie zu identifizieren und einer Person zuzuordnen.

«Wir arbeiten so schnell wie möglich»

Angehörige werden gebeten, den Behörden spezielle Merkmale (Muttermale, Tattoos) ihrer Liebsten mitzuteilen, um die Überreste besser identifizieren zu können. Auch Zahn- oder Haarbürsten der Opfer sind gefragt – für die DNA-Analyse. Auch Informationen aus den Heimatländern werden genutzt, wie etwa Infos von Zahnärzten oder Röntgenbilder.

«Wir arbeiten so schnell wie möglich», sagt Patrick Touren, stellvertretender Leiter des Instituts für kriminaltechnische Dienste der französischen Gendarmerie. Doch es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. (kab)

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