Bei Rückkehr nach Belarus
Tichanowskaja will internationale Hilfe

Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja will mit internationaler Hilfe in ihre Heimat zurückkehren.
Publiziert: 19.01.2021 um 14:16 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2021 um 14:31 Uhr

Der Fall des direkt nach seiner Einreise in Russland inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalnys habe gezeigt, «dass es hierfür der Hilfe der Weltgemeinschaft bedarf», schrieb Tichanowskaja am Dienstag auf ihrem Telegram-Kanal. Die 38-Jährige lebt derzeit im EU-Land Litauen und ist in ihrer Heimat zur Fahndung ausgeschrieben.

Zuvor hatte Tichanowskaja eigenen Angaben zufolge mit Vertretern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gesprochen. In ihrer Heimat seien seit ihrer Kandidatur bei der als gefälscht geltenden Präsidentenwahl im Sommer zwei Strafverfahren gegen sie eröffnet worden, schrieb sie. «Ich will sicher nach Belarus zurückkehren.» Tichanowskajas Mann Sergej, der eigentlich bei der Präsidentenwahl hatte antreten wollen, sitzt seit Monaten in Haft. Sie selbst war auch aus Angst um ihre Kinder ins Ausland geflohen.

Tichanowskajas Anhänger sehen sie - und nicht den als «letzten Diktator Europas» kritisierten Alexander Lukaschenko - als wahre Siegerin der Präsidentenwahl vom 9. August. Auch die EU erkennt Lukaschenko nicht mehr als Präsidenten an. Seit der Wahl kommt es immer wieder zu grossen, friedlichen Protesten im Land, die Uniformierte mit Sturmhauben oft brutal niederschlagen. Es gab bislang mehr als 30 000 Festnahmen, Hunderte Verletzte und zahlreiche Tote.

ARCHIV - Swetlana Tichanowskaja, Oppositionspolitikerin in Belarus (Weißrussland), bei einem Gespräch in Stockholm. Foto: Claudio Bresciani/TT News Agency/AP/dpa
Foto: CLAUDIO BRESCIANI

(SDA)

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