Behörden rufen Katastrophengebiet aus
Ölteppich verschmutzt Badestrand in Thailand

Ein Sandstrand in Thailand ist nach einem Ölpipeline-Leck zum Katastrophengebiet erklärt worden. Hunderte Nothelfer stehen bei den Aufräumarbeiten in Einsatz. Die betroffene Tourismusindustrie kämpft wegen der Pandemie schon so ums Überleben.
Publiziert: 30.01.2022 um 03:31 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2022 um 17:20 Uhr

Ein Ölteppich hat die Küste der bei Touristen beliebten thailändischen Provinz Rayong erreicht. Der berühmte tropische Sandstrand Mae Ram Phueng Beach rund 200 Kilometer südöstlich von Bangkok blieb daraufhin am Samstag für Besucher geschlossen und wurde zum Katastrophengebiet ausgerufen, wie örtliche Medien berichteten. Es werde über einen Monat dauern, den verschmutzten Küstenabschnitt zu reinigen, teilte die thailändische Marine mit.

Im Golf von Thailand waren am Dienstag nach offiziellen Schätzungen rund 50'000 Liter Rohöl aus einem Leck in einer Unterwasser-Pipeline der Star Petroleum Refining Company ins Meer gelaufen. Einen Tag später sei das Ausfliessen des Öls rund 20 Kilometer vor der Küste gestoppt worden. Der Ölteppich hatte sich über eine 47 Quadratkilometer grosse Fläche erstreckt, bevor er die Küste von Rayong erreichte.

«Nagel im Sarg» des Tourismus

Rund 200 Marine-Soldaten, 150 Konzern-Angestellte und weitere Helfer versuchten nun fieberhaft, die Strände zu säubern und den Schaden einzudämmen, zitierte die «Bangkok Post» den Generaldirektor der Abteilung für Umweltverschmutzungskontrolle, Atthapol Charoenchansa. Der Einsatz von chemischem Dispersionsmittel in den vergangenen Tagen habe den Schaden möglicherweise gemindert.

Marine-Soldaten in Schutzanzügen bei den Säuberungsarbeiten.
Foto: imago images
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Wie die Zeitung weiter berichtet, bedeute der Ölteppich den «Nagel im Sarg» für Hotels und Restaurants, die bereits schwer von der Pandemie angeschlagen sind. Hotels und Restaurants entlang der Küste kämpften schon so ums Überleben. Laut einem Hotel-Manager mussten die Preise wegen Covid um die Hälfte gesenkt werden.

Auch die nahe Ferieninsel Koh Samet ist vom Ölteppich bedroht und Fischer bangen um ihre Existenz. Ein Dutzend Schiffe versprühen Dispersionsmittel. Bisher wurden mehr als 80'000 Liter in dem betroffenen Gebiet eingesetzt. Für Meeresfrüchte aus dem Gebiet ist der Markt zusammengebrochen.

Behörden verharmlosen

Die Behörden beteuern, die Folgen seien wohl geringer als bei einer ähnlichen Umweltkatastrophe von 2013. Damals hatte ein Leck an einer anderen Pipeline eine Ölpest verursacht und Strände in Rayong verschmutzt. Es habe Monate gedauert, die Folgen für die Fischerei und den Tourismus zu beheben.

Doch ebendiese Behörden hatten schon vor Tagen beteuert, der Ölteppich sei unter Kontrolle. Inzwischen ist ein weites Gebiet betroffen. (SDA/kes)

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