«Bumm, komm her, bumm, komm her»
Paris empört über Trumps Bataclan-Äusserungen

An einer Veranstaltung der US-Waffenlobby NRA imitierte Donald Trump die Hinrichtung der Bataclan-Opfer vom November 2015. Französische Politiker sind ausser sich und fordern mehr Respekt vom US-Präsidenten.
Publiziert: 05.05.2018 um 21:07 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:45 Uhr

Frankreichs Regierung hat die Äusserungen von US-Präsident Donald Trump zur Anschlagsserie vom November 2015 verurteilt. Das Aussenministerium erklärte am Samstag, es missbillige die Äusserungen Trumps entschieden und fordere «Respekt für die Erinnerung an die Opfer». Frankreich sei stolz, ein Land zu sein, das die Anschaffung und das Tragen von Feuerwaffen strikt reguliert.

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Zu Wort meldet sich auch der einstige französische Präsident François Hollande. Er nennt die Bemerkungen des US-Präsidenten «beschämend» und sein Gehabe «obszön». Trumps Äusserungen sagten viel darüber aus, was er von Frankreich und dessen Werten hält.

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«Hätte nur einer eine Waffe gehabt, wäre es eine ganz andere Geschichte»

Trump hatte am Freitag bei einer Rede vor der US-Waffenlobby NRA gesagt, die Zahl der Opfer von Paris wäre nicht so hoch gewesen, wenn jemand zurückgeschossen hätte. «Niemand in Paris trägt eine Waffe, und man erinnert sich an die 130 Toten», sagte Trump.

Die Täter hätten sich «Zeit gelassen und einen nach dem anderen getötet», sagte Trump. Der Präsident unterstrich seine Worte, indem er seine Hand zu einer Pistole formte, die auf ein Opfer zielt. Dabei ahmte er die Täter nach: «Bumm, komm her, bumm, komm her, bumm, komm her.»

Hätte nur einer eine Waffe gehabt und in die andere Richtung geschossen, wären die Terroristen geflohen oder getötet worden. «Und es wäre eine ganz andere Geschichte», sagte Trump.

Unangebracht und inkompetent

Manuel Valls, Premierminister zur Zeit der Anschläge, bezeichnet Trump als «unanständig» und «inkompetent». Und ergänzt: «Was soll ich sonst noch sagen?»

Bei Attacken auf den Musikclub Bataclan, das Fussballstadion Stade de France und eine Reihe von Bars und Restaurants waren am 13. November 2015 in Paris 130 Menschen getötet worden. (SDA/voi)

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