Hier stürzt das Flugzeug ab
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132 Menschen an Bord:Hier stürzt das Flugzeug ab

Auswertung des Flugschreibers belastet Person im Cockpit
War der Flugzeugabsturz mit 132 Toten Absicht?

Wurde der Sturzflug des Fliegers MU5375 absichtlich herbeigeführt? Beim Absturz des Passagierflugzeugs in China starben 132 Menschen. Nun wurden Flugschreiber-Daten ausgewertet.
Publiziert: 18.05.2022 um 04:57 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2022 um 08:19 Uhr

Der Absturz eines Passagierflugzeugs in China mit 132 Toten könnte einem Medienbericht zufolge absichtlich herbeigeführt worden sein. Darauf weisen von US-Ermittlern untersuchte Daten des Flugschreibers hin, wie die Zeitung «Wall Street Journal» am Dienstag berichtet.

So heisst es: «Das Flugzeug hat das getan, was ihm von jemandem im Cockpit befohlen wurde.» Zitiert wird eine Quelle, die laut der Zeitung mit vorläufigen Einschätzung der amerikanischen Behörden vertraut ist.

Plötzlicher Sturzflug

Flug MU5375 der Airline China Eastern war am 21. März zwischen den chinesischen Städten Kunming und Guangzhou unterwegs. Über der Region Guanxi stürzte die Maschine, eine Boeing 737-800, plötzlich aus einer Höhe von rund 8800 Metern ab und zerschellte an einem Berghang. Alle 132 Insassen starben.

Im März stürzte in China ein Flugzeug ab – 132 Menschen starben.
Foto: AFP
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Nach dem Absturz übernahm die chinesische Zivilflugbehörde CAAC die Ermittlungen zur Unfallursache. Ende April gab sie bekannt, einen vorläufigen Bericht fertiggestellt zu haben – ohne aber Angaben zu einer möglichen Absturzursache zu machen.

Gemäss den internationalen Flugverkehrsregeln leistete die US-amerikanische Flugsicherheitsbehörde NTSB technische Unterstützung für die Untersuchungen, weshalb die Daten des Flugschreibers in die USA übermittelt wurden.

Jemand im Cockpit veranlasste Absturz

Aus diesen Daten geht laut «Wall Street Journal» hervor, dass einer der Piloten oder jemand, der ins Cockpit eingedrungen war, das Flugzeug per Steuereingabe in den Sturzflug beförderte und zum Absturz brachte.

Laut der Zeitung halten US-amerikanische Behörden eine Verantwortung des Piloten für wahrscheinlicher. Die CAAC hatte hingegen mitgeteilt, es gebe keinen Verdacht gegen den Piloten.

US-Behörden sehen ihre Erkenntnisse laut «Wall Street Journal» durch die Tatsache untermauert, dass chinesische Ermittler bisher auf keine Probleme mit dem Flugzeug oder der Luftraumüberwachung hingewiesen hatten.

In einer CAAC-Mitteilung hiess es, die Besatzung habe alle Sicherheitskontrollen durchgeführt, an Bord hätten sich keine Gefahrenstoffe befunden und der Flug sei nicht auf problematische Wetterbedingungen gestossen.

Informationen wurden unter Kontrolle gehalten

Nach dem Flugzeugabsturz im März hatte die Kommunistische Partei Chinas sich schnell darum bemüht, Informationen über den Absturz unter Kontrolle zu halten. Die chinesische Internet-Regulierungsbehörde teilte nach dem Unfall mit, sie habe eine Vielzahl an «illegalen Informationen» aus dem Netz entfernt. (AFP/euc)

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