Australische Insel begrenzt seit 40 Jahren Besucherzahl
Hier dürfen nur 400 Touristen Ferien machen

Keine Lust auf volle Strände? Dann bist du auf der Insel Lord Howe bei Australien genau richtig.
Publiziert: 16.07.2024 um 20:06 Uhr
Liza Stoll

Im Sommer sind viele Strände überfüllt – doch nicht auf der australischen Insel Lord Howe. Dort befindet sich ein Paradies, das sich durch seine unberührte Landschaft und einzigartige Tierwelt auszeichnet. Um dieses Juwel zu schützen, ist die Besucherzahl auf nur 400 Personen gleichzeitig begrenzt, schreibt «CNN».

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Seit über 40 Jahren gilt diese Obergrenze, um die vielen endemischen Arten zu bewahren. Das führt dazu, dass es auf der Insel ein Verhältnis von einem Besucher pro Einwohner gibt, erklärt Darcelle Matassoni, der für die Regierung der Insel arbeitet.

Die Beschränkung macht es nicht einfach, die Insel zu besuchen. Und auch die Kosten für die Reise und die Unterkunft sind hoch: Der Flugpreis für einen Hin- und Rückflug von Sydney kann bis zu 666 US-Dollar betragen. In der Hochsaison im Sommer kostet eine Unterkunft für zwei Personen zwischen 200 und 3000 US-Dollar pro Nacht.

Auf Lord Howe Island sind nur 400 Besucherinnen und Besucher gleichzeitig erlaubt.
Foto: Wikipedia / David Morgan-Mar
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Einwohnerinnen und Einwohner sind zufrieden

Doch die Einwohnerinnen und Einwohner wollen es nicht anders. «Es geht darum, dass die Natur die Oberhand behält», sagt Touristenführer Dean Hiscox. Die Insel ist vollgepackt mit Pflanzen und Tieren, die es nirgendwo sonst gibt. In den Regenwäldern wachsen Kletterpflanzen und Orchideen, an den Küsten brüten seltene Seevögel. Das Riff vor der Insel beherbergt Hunderte Fischarten.

Um die Natur zu schützen, gelten strenge Regeln. Alle Importe und Besucher werden kontrolliert, auch von Spürhunden. Eingeführte Raubtiere wurden entfernt. Die Bemühungen zeigen Erfolg: Bedrohte Arten wie die flugunfähige Waldralle erholen sich.

Nachhaltigkeit steht an oberster Stelle

Die Abgeschiedenheit prägt auch das Leben der Einwohner. Alles muss mit dem Frachtschiff kommen, die Lebenshaltungskosten sind dreimal so hoch wie auf dem Festland. Doch die Inselbewohner haben gelernt, sich anzupassen – sie bauen viel selbst an und tauschen untereinander. Trotz der Herausforderungen sind die Einwohnerinnen und Einwohner glücklich. Nachhaltigkeit ist ihnen in die Wiege gelegt. «Je länger wir das hier so einzigartig halten können, desto einzigartiger sind wir in der Welt», sagt Inselbewohner Anthony Riddle.

Viele Besucherinnen und Besucher sind vom Naturschutz begeistert und können auch selber mitanpacken. Der Naturforscher und Fotograf Ian Hutton, der selbst auf der Insel lebt, veranstaltet Ökotouren zum Jäten von Unkraut sowie wissenschaftlichen Kampagnen für Interessierte. Lord Howe ist ein entspannter Ort, an dem die Menschen ihre Freizeit mit Surfen, Schwimmen und Wandern verbringen, und die meisten von ihnen sind mit dem Velo unterwegs.

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