Flüchtling an der griechisch-mazedonischen Grenze: Griechenland verzichtet erstmals auf die Abschiebung eines Syrers in die Türkei. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/AP/AMEL EMRIC

Aus Protest gegen Abschiebung
Französischer Bäcker tritt in den Hungerstreik

Ein französischer Bäcker ist wegen der geplanten Abschiebung seines Auszubildenden in den Hungerstreit getreten. Auch Bürgermeisterin von Besançon setzt sich für 18-Jährigen aus Guinea ein.
Publiziert: 06.01.2021 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2021 um 15:47 Uhr

«Ich werde nicht aufhören, bis ich etwas erreicht habe», sagte Stéphane Ravacley, der im ostfranzösischen Besançon eine Bäckerei betreibt, der Nachrichtenagentur AFP. Der 50-Jährige will mit der Protestaktion die Abschiebung seines aus Guinea stammenden Lehrlings verhindern.

Der 18-jährige Laye Fodé Traoré, der seit September 2019 eine Ausbildung bei ihm absolviert, sei ein «guter Junge», sagte Ravacley. Traoré war als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Frankreich gekommen. Da er inzwischen volljährig ist, muss er nach Behördenangaben in seine westafrikanische Heimat zurückkehren.

Am Sonntag begann Bäcker Ravacley einen Hungerstreik

Bäcker Ravacley nahm nach eigenen Angaben seit Sonntag um Mitternacht keine Nahrung mehr zu sich. «Mein Arzt hat mir gesagt, dass ich in schlechter Verfassung bin», sagte der Bäckermeister, der nach eigenen Angaben in den vergangenen drei Jahren drei Lungenembolien erlitt. «Aber das ist mir egal.»

Bäckermeister Stéphane Ravacley ist wegen der geplanten Abschiebung seines Auszubildenden in den Hungerstreit getreten.
Foto: SEBASTIEN BOZON

Traoré legte Berufung beim Verwaltungsgericht ein, um gegen seinen Abschiebebescheid vorzugehen und einen Aufenthaltstitel zu erlangen. Auch die Bürgermeisterin von Besançon, Anne Vignot, setzte sich für ihn ein. In einem Brief an Innenminister Gérald Darmanin erklärte sie, eine Abschiebung «dieses künftigen Bäckers ist nicht nachvollziehbar». Bäckermeister Ravacley startete ausserdem auf der Website change.org eine Petition für seinen Auszubildenden, die bereits von 100.000 Unterstützern unterschrieben wurde. (AFP)

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