Experte warnt vor weiteren Anschlägen in Europa
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Nach Attentat in Brüssel:Experte warnt vor weiteren Anschlägen in Europa

Auf Weihnachtsmarkt oder Synagoge
Teenager planten Terroranschlag in deutscher Grossstadt

Zwei Jugendliche sollen einen Terroranschlag in der deutschen Grossstadt Köln geplant haben. Sie werden offenbar noch am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt.
Publiziert: 29.11.2023 um 16:25 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2023 um 18:14 Uhr

Normale Jugendliche verabreden sich, um gemeinsam Sport zu machen oder shoppen zu gehen. Anders dagegen zwei in Deutschland lebende Teenager. Sie machten Anschlagspläne. Das berichtet der WDR am Mittwoch. 

In einer Telegram-Gruppe von jungen Islamisten tauschten sich ein Deutsch-Afghane (15) aus Burscheid im Bundesland Nordrhein-Westfalen und ein Russe (16) aus dem brandenburgischen Wittstock über ihr mögliches Vorgehen aus. Sie planten einen Angriff mit Brandsätzen oder einem Kleinlaster auf einen Weihnachtsmarkt oder eine Synagoge in der deutschen Grossstadt Köln. 

«Konkreter Anschlagsplan auf Weihnachtsmarkt»

Gegenüber dem «Focus» sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwochabend schliesslich: «Ein junger Mann hat in einer Chat-Gruppe über Anschlagspläne geschrieben. Am Ende hat man sich auf einen ganz konkreten Anschlagsplan auf einen Weihnachtsmarkt verständigt. Es wirkte sehr konkret.»

Am Dienstag sind in Deutschland zwei junge Islamisten verhaftet worden. (Symbolbild)
Foto: imago images/Ralph Peters
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Es existiert in dem Messengerdienst offenbar auch ein Video der beiden Verdächtigen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz trat in Aktion. Am Dienstag rückten Ermittler für Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg aus. Die beiden terrorverdächtigen Jugendlichen wurden in Gewahrsam genommen.

Erhöhte Gefahrenlage in Deutschland

Jetzt laufen Ermittlungen in Düsseldorf und Neuruppin wegen des Verdachts der Planung der Begehung einer terroristischen Straftat. Noch am Mittwoch sollen die beiden jungen Männer dem Haftrichter vorgeführt werden.

Beide Jugendlichen sympathisierten laut WDR mit der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS), der Bub aus Brandenburg wird von den dortigen Sicherheitsbehörden als «relevante Person» in der islamistischen Szene betrachtet. Er soll in der Vergangenheit dschihadistische Propaganda verbreitet haben. Das Amtsgericht Leverkusen erliess gegen seinen mutmasslichen Komplizen am Mittwoch einen Haftbefehl.

Die deutschen Sicherheitsbehörden gehen aktuell von einer erhöhten Gefahrenlage aus. Der Krieg im Nahen Osten, aber auch Koran-Verbrennungen in Schweden in den vergangenen Monaten erhöhen den Radikalisierungsgrad und die Aktionsbereitschaft in der islamistischen Szene in Deutschland. Im europäischen Ausland wurden zuletzt mehrere Terrorverdächtige verhaftet. In Brüssel kam es zu einem tödlichen islamistischen Anschlag auf schwedische Fussballfans. (nad/mrs)

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