Mann richtet Waffe auf Christina Kirchner
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Szene im Video:Mann richtet Waffe auf Christina Kirchner

Präsident spricht von Mordanschlag auf Argentiniens Vize-Präsidentin
Mann richtet Waffe auf Kirchner und drückt ab – Schuss löst sich nicht

Am späten Donnerstagabend richtete ein Mann eine Waffe auf den Kopf der argentinischen Vizepräsidentin, Cristina Kirchner. Der Verdächtige konnte festgenommen werden, der argentinische Präsident bezeichnet den Vorfall als Mordanschlag.
Publiziert: 02.09.2022 um 06:00 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2022 um 16:25 Uhr

In Argentinien ist ein Mann festgenommen worden, der eine Schusswaffe auf Vizepräsidentin Cristina Kirchner (69) gerichtet hatte. Fernsehbilder zeigten, wie der Mann am Donnerstag mit der Waffe auf Kirchner zielte, als die Linkspolitikerin und frühere Staatschefin vor ihrer Wohnung in der Hauptstadt Buenos Aires aus einem Auto ausstieg.

Vor dem Gebäude im Stadtteil Recoleta hatten sich zahlreiche Anhänger versammelt. Als die Vizepräsidentin diese begrüsste, richtete der Mann plötzlich eine Waffe auf den Kopf der in zahlreiche Korruptionsaffären verstrickten Politikerin. Einen Schuss feuerte er nicht ab.

Verdächtiger konnte festgenommen werden

Sicherheitsminister Aníbal Fernández (65) gab später die Festnahme des Verdächtigen bekannt. Die Ermittlungen liefen. So würden die Fingerabdrücke des Festgenommenen geprüft, ausserdem ein mögliches Motiv. Argentiniens Staatschef Alberto Fernández (63) hat den Vorfall als Mordanschlag bezeichnet.

Am späten Donnerstagabend wurde die argentinische Vize-Präsident Opfer eines versuchten Mordanschlags.
Foto: AFP
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«Cristina ist noch am Leben, weil die Waffe, die fünf Kugeln enthielt, aus einem technisch noch nicht bestätigten Grund nicht geschossen hat, obwohl abgedrückt wurde», sagte der Präsident. Es handele sich um den schwerwiegendsten Vorfall seit Argentiniens Rückkehr zur Demokratie 1983. Von dem Zwischenfall in der Hauptstadt Buenos Aires gibt es auch ein Video. Der mutmassliche Attentäter wurde festgenommen. Bei dem 35-Jährigen sei eine Pistole sichergestellt worden, sagte Fernández der Zeitung «Clarín».

Kirchner soll zwölf Jahre in den Knast

Der Vorfall ereignete sich inmitten wachsender Spannungen rund um Kirchner, die zwischen 2007 und 2015 Präsidentin des südamerikanischen Landes war.

In einem Korruptionsprozess hatte die Staatsanwaltschaft vergangenen Woche eine zwölfjährige Freiheitsstrafe gegen die Vizepräsidentin gefordert. In dem Prozess geht es um öffentliche Ausschreibungen in Kirchners politischer Heimatprovinz Santa Cruz im Süden des Landes.

Kirchner hat die Vorwürfe als politisch motiviert bezeichnet. Nach der Strafmassforderung versammelten sich sowohl Anhänger als auch Gegner der Witwe des 2010 verstorbenen Ex-Präsidenten Néstor Kirchner vor dem Gebäude, in dem sie lebt. (SDA/chs)

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