Angriff auf UNO-Stützpunkt in Mali
Mindestens fünf Blauhelmsoldaten getötet

Raketen und eine Autobombe forderten bei einem Angriff auf den UNO-Stützpunkt in Kidal (Mali) fünf Tote und rund 30 Verletzte. Hinter dem Angriff werden Dschihadisten vermutet.
Publiziert: 12.02.2016 um 19:45 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:36 Uhr

Bei einem Angriff auf die UNO-Mission Minusma in Mali sind mindestens fünf Blauhelmsoldaten getötet worden. Rund 30 weitere wurden nach Angaben der Minusma verletzt, als Dschihadisten am Freitagmorgen den UNO-Stützpunkt in Kidal im Nordosten des Landes attackierten.

Der UNO-Stützpunkt in Kidal wurde nach Angaben der Minusma mit Raketen und einer Autobombe angegriffen. Mindestens vier der fünf getöteten Soldaten stammten aus dem westafrikanischen Guinea, wie ein Vertreter der dortigen Armee sagte. Kurz darauf wurden bei einem weiteren Angriff in der Nähe von Timbuktu zudem drei malische Soldaten getötet. Sie seien von Dschihadisten aus einem Hinterhalt angegriffen worden, sagte ein Vertreter der malischen Armee.

Die Angriffe durch muslimische Fanatiker ereigneten sich wenige Stunden vor dem Besuch des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck in der Hauptstadt Bamako. Nach einem Gespräch mit dem malischen Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita wollte er sich unter anderem mit deutschen Soldaten und Vertretern der Minusma-Mission treffen.

Zwei Blauhelm-Soldaten der Undof-Mission (Symbolbild)
Foto: Keystone

In dieser Woche hält sich auch der neue Minusma-Chef Mahamat Saleh Annadif in der Region auf. Er verurteilte den Anschlag auf den UNO-Stützpunkt als «abscheulich und unverantwortlich».

Mali war nach einem Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Januar 2013 militärisch ein, um das Vorrücken der Islamisten und Rebellen vom Norden in den Süden des Landes zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Später übergaben die Franzosen die Verantwortung an die Minusma.

Der Einsatz gilt als die gefährlichste UNO-Mission weltweit. Meist ereignen sich die Anschläge im Norden Malis, wo Islamisten und Tuareg-Rebellen sich mit Gewalt Macht und Einfluss zu sichern versuchen. Erst vor einer Woche waren bei einem Überfall auf einen UNO-Stützpunkt in Timbuktu ein malischer Soldat und mindestens vier Angreifer getötet worden. Zu der Attacke bekannte sich das Terrornetzwerk Al-Kaida.

Anfang des Monats waren die ersten 40 Bundeswehrsoldaten an ihrem Einsatzort in Goa im Norden Malis eingetroffen. Die deutsche Bundeswehr will sich mit 500 zusätzlichen Soldaten an der Sicherung des Friedensprozesses und der Stabilisierung der Region beteiligen. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?