95 Wale sterben an australischer Küste
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Traurige Gewissheit:95 Wale sterben an australischer Küste

An Küste in Australien
50 gestrandete Grindwale verendet

97 Grindwale sind aus unbekannten Gründen an einer Küste in Westaustralien gestrandet. Rund 50 der Tiere sind unterdessen verendet.
Publiziert: 26.07.2023 um 04:15 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2023 um 07:33 Uhr

Die Meeressäuger gehörten zu einer grösseren Herde, die sich zuvor in einem extrem ungewöhnlichen Verhalten 100 Meter vor der Küste stundenlang eng zusammengeschart hätten, berichtete der australische Sender ABC unter Berufung auf die Behörde für Artenvielfalt und Naturschutz (DBCA).

Am Nachmittag (Ortszeit) hätten die meisten Wale der Gruppe damit begonnen, am Cheynes Beach östlich der Stadt Albany zu stranden. Der «Albany Advertiser» berichtet, es seien 97 Tiere gestrandet. Davon seien rund 50 verendet.

Gründe für sonderbares Verhalten sind unklar

Ein DBCA-Sprecher forderte Schaulustige auf, sich den Tieren nicht zu nähern. Mitarbeiter der Behörde und etwa 50 freiwillige Helfer versuchten, die Grindwale (auch Pilotwale genannt) wieder ins Meer zu transportieren. «Wenn wir gesunde, lebensfähige Tiere haben, werden wir alles tun, um zu helfen», zitierte die ABC einen der beteiligten Experten. Der Sender berichtet zudem, dass die Aufgabe der Freiwilligen darin bestand, die Tiere stets nass zu halten. Die Gründe für das sonderbare Verhalten der Tiere waren derweil noch völlig unklar.

Es ist ein ungewöhnliches Verhalten: Die Grindwale sammelten sich in einer grossen Gruppe und begannen dann, zu stranden.
Foto: keystone-sda.ch
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«Wenn diese Tiere längere Zeit am Strand liegen, lastet aufgrund der Schwerkraft und des Gewichts ihres Körpers ein grosser Druck auf ihren Organen», sagte die Meeressäuger-Forscherin Rebecca Wellard. Deshalb seien Rettungsversuche sehr kompliziert. Es bestehe immer das Risiko, dass die Wale nach ihrer Rettung erneut strandeten.

Um die überlebenden Wale zu retten, bleibe nicht viel Zeit, zitierte der australische Sender ABC die Meeresforscherin Vanessa Pirotta. «In dem Moment, in dem ein Grindwal oder jede Art von Wal an Land kommt, beginnt die Uhr im Hinblick auf sein Überleben zu ticken.» Zudem bestehe das Risiko, dass Wale nach ihrer Rettung erneut strandeten.

Video zeigt die gestrandeten Wale
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Verhalten irritiert Experten:Video zeigt die gestrandeten Wale

Immer wieder Massenstrandungen

Im vergangenen Jahr waren 230 Grindwale auf der australischen Insel Tasmanien gestrandet. 200 von ihnen verendeten. 2018 starben im westaustralischen Hamelin Bay 100 Ozeanriesen nach einer Massenstrandung.

Grindwale bauen laut Experten extrem enge Bindungen untereinander auf. Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie in grossen Verbänden unterwegs, was das Risiko einer Massenstrandung erhöht. (SDA/neo)

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