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Alessandro Proto (46) bringt Schwedin (36) um ihr Vermögen
Opfer lernte VIP-Betrüger an Buch-Vernissage kennen

Der Mailänder steht wieder einmal in Brescia (I) vor Gericht. Der Berufsverbrecher hat einer Schwedin rund 400'000 Franken aus der Tasche gezogen für angebliche Geldanlagen. Dabei wusste das Opfer, wer Alessandro Proto ist: Italiens berühmtester Hochstapler!
Publiziert: 21.09.2020 um 14:34 Uhr
Myrte Müller

Er narrte die Welt. Jahrelang belieferte Alessandro Proto (46) die Medien mit Fake News. Der Mailänder mit Wohnsitz in Lugano TI verkaufte angeblich Villen, Luxuslofts, Schlösser und Weingüter an Hollywood-Götter wie Angelina Jolie (45) und Brad Pitt (56), Leonardo DiCaprio (45), Tom Cruise (58), Mel Gibson (64), Madonna (62) oder an Fussball-Stars wie Lionel Messi (33) und Cristiano Ronaldo (35).

Die Clooney-Villa in Como wollte der Betrüger an den Mann bringen. Und er habe Geschäfte mit Donald Trump (74)gemacht, so prahlte Proto damals. Alles Schwindel!

Vor drei Jahren outet sich Alessandro Proto als der wohl grösste Hochstapler Italiens. Er bringt ein Buch heraus über all seine Schandtaten und gibt dem BLICK ein Exklusiv-Interview. Doch die Menschen gehen dem Blender noch immer auf den Leim. Sein jüngstes Opfer: eine Dame (36) mit viel Geld und offenbar wenig Scharfsinn.

Der Meister der Fake News gab 2017 dem BLICK ein Exklusivinterview zu seinem Outing als Italiens grösster Hochstapler.
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Schwedin verklagt den Latin Lover

Denn die reiche Schwedin lernt Alessandro Proto ausgerechnet bei einer Präsentation seiner Memoiren kennen. Der Italiener beginnt eine Liebesaffäre – um damit seinem Opfer die Tausenderscheine aus der Tasche zu ziehen. Von 2018 bis 2019 überweist die Schwedin dem Schwindler 378'000 Euro, rund 400'000 Franken. Das berichtet «Il Giorno». Das Vermögen wolle er gewinnbringend anlegen, so Protos Versprechen. In der Tat aber ist das Geld weg. Die abgezockte Dame verklagt ihren Latin Lover. Bei weitem nicht der erste Prozess gegen den Hochstapler.

Schwindler legte auch Krebskranke im Endstadium rein

Immer wieder landet Alessandro Proto wegen Finanzbetrug vor dem Kadi. Das letzte Mal war seine Tat ganz besonders schäbig. 2018 hatte er einer krebskranken Frau im Endstadium die gesamten Ersparnisse, rund 140'000 Franken aus dem Kreuz geleiert (BLICK berichtete). Seine Lügen damals: Er habe eine Tochter an Krebs verloren, müsse die Beerdigung zahlen.

Auch seinem Sohn gehe es schlecht, er brauche Geld für dessen Therapie. Die Dame zahlte. Dabei wollte sie von dem Ersparten eigentlich eine Operation in den USA finanzieren. Schliesslich wandte sich die Geschädigte an die italienische Sendung «Le Iene» und klagte. Proto wurde im Sommer 2019 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Jetzt, mit der abgezockten Schwedin, kommen wohl noch ein paar Jährchen dazu. Prozessbeginn ist der 29. Oktober.

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