39 Leichen in Lastwagen entdeckt
1:16
Er kam von Belgien:39 Leichen in Lastwagen entdeckt

39 tote Migranten im Kühlcontainer
Britische Polizei fahndet nach Brüdern aus Nordirland

Im Fall von 39 toten Migranten in einem Kühlcontainer sucht die Polizei in England derzeit nach zwei Brüdern aus Nordirland.
Publiziert: 29.10.2019 um 21:05 Uhr
|
Aktualisiert: 22.01.2021 um 16:12 Uhr
Die Polizei fahndet nach Ronan Hughes (links) und seinen Bruder Christopher Hughes.
Foto: Essex Police
1/29

Knapp eine Woche nach dem Fund von 39 Leichen in einem Kühllastwagen in Grossbritannien will die Polizei zwei Brüder aus Nordirland befragen. Es sei «entscheidend» für die Ermittlungen, Christopher Hughes (34) und Ronan Hughes (40) zu finden und zu befragen, sagte Polizeichef Stuart Hooper am Dienstag.

Die Ermittler gehen davon aus, dass sich die beiden Männer in Nordirland befinden. Sie hätten aber auch Kontakte im benachbarten Irland.

Die Leichen von 31 Männern und acht Frauen waren am Mittwochmorgen in einem Industriegebiet östlich von London in einem Lastwagen-Kühlcontainer entdeckt worden.

Chauffeur in U-Haft

Der aus Nordirland stammende Chauffeur, Mo Robinson, wurde festgenommen. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Dem 25-Jährigen werden Totschlag, Verschwörung zum Menschenhandel und Geldwäsche zur Last gelegt. Am Montag stand er erstmals vor Gericht.

Staatsanwalt Iguyovwe Oghenerouna bezichtigte ihn, «Teil eines globalen Rings von Menschenschschmugglern» zu sein. Und das offenbar bereits seit bald einem Jahr. «Eine grosse Anzahl von Mittätern ist immer noch auf freiem Fuss», sagte Oghenerouna weiter vor Gericht. Sie seien dafür verantwortlich, dass Hunderte illegal nach England gelangen.

Robinson selbst bestätigte vor Gericht lediglich seinen Namen, Anschrift und Geburtsdatum. Nach fünf Minuten war die Anhörung dann auch vorbei. Das Gericht entschied, dass Robinson bis zum 25. November in Untersuchungshaft bleibt. Dann wird der Fall vor dem Zentralen Strafgericht in London verhandelt. Robinsons Anwalt Julian Hayes beantragte keine Kaution.

Opfer sind grösstenteils Vietnamesen

Zahlreiche Opfer kamen offenbar aus Vietnam. Sie alle sind bei -25 Grad erfroren. Sie reisten offenbar alle mit gefälschten chinesischen Pässen, die von Menschenhändlern in der Region Fujian östlich von Hongkong ausgestellt wurden.

Die Ermittler waren deshalb zunächst davon ausgegangen, dass es sich bei den Opfern um Chinesen handle. (man/SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?