333 Meter lang, Platz für 90 Kampfflugzeuge, 13 Milliarden wert
Biden lässt mit grösstem Kriegsschiff Muskeln spielen

Der amerikanische Präsident Joe Biden unterstützt Israel im Kampf gegen die radikal islamistische Hamas. Washington verlegt das grösste Kriegsschiff der Welt, die Gerald R. Ford, in das östliche Mittelmeer. Das ist auch eine Warnung an Israels Nachbarn.
Publiziert: 11.10.2023 um 21:32 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2023 um 09:54 Uhr
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Jenny WagnerRedaktorin News

Über tausend Israelis wurden bei den brutalen Angriffen der Hamas bisher getötet, darunter auch Kinder. Weitere Tausende sind verletzt worden, die Anzahl der Opfer steigt täglich. Und noch immer werden Menschen, die von der Hamas in den Gazastreifen entführt wurden, vermisst. Die USA reagieren nun mit einem unmissverständlichen Zeichen.

«Es soll kein Zweifel bestehen. Die Vereinigten Staaten stehen an Israels Seite», sagte der amerikanische Präsident Joe Biden (80) am Dienstag. Er ordnete an, dass das grösste Kriegsschiff der Welt, den Flugzeugträger «Gerald R. Ford», nach Israel verlegt wird.

«Matrosen halten im östlichen Mittelmeer Wache», heisst es am Dienstag in einem Post des offiziellen X-Accounts der Gerald R. Ford.

Die Gerald R. Ford ist das grösste und teuerste Kriegsschiff der Welt.
Foto: keystone-sda.ch
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Das Kriegsschiff soll als schwimmender Stützpunkt dienen. Es wird von fünf weiteren Schiffen begleitet, darunter der Lenkwaffenkreuzer «USS Normandy» und vier Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse.

Biden will Feinde einschüchtern

Es ist nicht das erste Mal, dass Biden seine Muskeln spielen lässt und die «Gerald R. Ford» in See stechen lässt, um feindliche Länder einzuschüchtern. Im Mai machte sich der Flugzeugträger auf den Weg nach Norwegen ins Oslofjord. Biden platzierte den Riesenkoloss damit praktisch vor der Haustür des russischen Präsidenten Wladimir Putin (71). Norwegen grenzt auf etwa 200 Kilometern direkt an Russland.

Bei der Gerald R. Ford handelt es sich um ein nuklearbetriebenes Schiff, das als Flugzeugträger dient. Das Schiff ist 333 Meter lang und zählt damit zu den grössten Schiffen der Welt. Der Rumpf ist 41 Meter breit. Die Gerald R. Ford wurde 2017 fertiggestellt und kostete die USA 13 Milliarden Dollar.

4500 Matrosinnen und Matrosen dienen auf dem Schiff, weshalb es für eine Fahrt unter anderem 77 Tonnen Geflügel und 78000 Schoggi-Cookies lädt. Auch die Bewaffnung kann sich sehen lassen: Der Träger fasst 90 Kampfflugzeuge und Helikopter und verfügt zudem über etliche Verteidigungssysteme und Munition, die das israelische Militär bei Versorgungsengpässen nutzen kann, etwa präzisionsgelenkte Bomben sowie Flugabwehrraketen.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kündigte ausserdem an, dass das Schiff dazu dienen kann, US-Bürger in Israel zu evakuieren. Und: Israel solle «über die notwendigen Mittel zur Selbstverteidigung» verfügen, stellte Austin klar. Bodentruppen werde man aber nicht schicken.

Abschreckung für die Hisbollah

Biden beriet sich am Dienstag mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu (73). «Wir wissen jetzt, dass sich auch amerikanische Staatsbürger unter den Geiseln der Hamas befinden», sagte Biden nach dem Gespräch. Doch es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb der amerikanische Präsident die Gerald R. Ford losgeschickt hat.

Biden setzt damit vor allem ein Zeichen an terroristische Gruppen im Libanon und dem Iran. Denn die USA wollen verhindern, dass sich die Hisbollah der Hamas anschliesst. Das könnte zu neuen Eskalationen im Norden Israels führen. Die Lage droht sich zuzuspitzen: Am Montag hatte die Hisbollah Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Ausserdem sind vom Libanon aus Terroristen über die Grenze nach Israel eingedrungen. Die Hisbollah dementiert jedoch, dass es sich um ihre Leute handelte.

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