29 zusätzliche Leichen in Kenia entdeckt
Zahl der Todesopfer nach Sekten-Horror immer höher

Die Zahl der Todesopfer nach dem Sekten-Horror in Kenia steigt weiter. Insgesamt 179 Leichen wurden nun schon in Massengräbern gefunden. 25 Menschen befinden sich im Zusammenhang mit dem «Massaker im Wald von Shakahola» in Polizeigewahrsam.
Publiziert: 12.05.2023 um 20:34 Uhr
Ein Helfer trägt einen Überlebenden aus dem Wald von Shakahola nahe Malindi. Mehr als ein Dutzend unterernährte Sekten-Anhänger wurden Ende April entdeckt. Vier starben noch während der Rettung.
Foto: AFP
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Nach neuen Leichenfunden ist die Zahl der Todesopfer eines extremen Sektenkults in Kenia auf 179 gestiegen. Ermittler entdeckten am Freitag 29 weitere Leichen in dem grossen Waldgebiet nahe der Küstenstadt Malindi im Süden des Landes, wie die regionale Regierungsbeamtin Rhoda Onyancha mitteilte. Bei der jüngsten Suche seien keine Überlebenden gefunden worden, fügte Onyancha hinzu.

In dem Waldgebiet waren im vergangenen Monat Massengräber mit mutmasslichen Anhängern der christlichen Sekte Internationale Kirche der guten Nachricht entdeckt worden. Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatte sich ein Grossteil der Opfer auf Geheiss von Sektenführer Paul M.* zu Tode gehungert, «um Jesus zu begegnen». Einige Opfer wurden demnach aber auch erwürgt, totgeprügelt oder erstickt. Unter ihnen waren demnach mehrere Kinder.

Sektenführer bleibt in Haft

Schwere Regenfälle hatten die laufende Suchaktion in der vergangenen Woche zum Stillstand gebracht, bis sie am Dienstag wieder aufgenommen werden konnte. Bei der seit Mitte April andauernden Suchaktion wurden auch dutzende Überlebende gerettet.

Laut Onyancha befinden sich derzeit 25 Menschen im Zusammenhang mit dem «Massaker im Wald von Shakahola» in Polizeigewahrsam, darunter Sektenführer Mackenzie. Ein Gericht verfügte am Mittwoch, dass Mackenzie aufgrund der anhaltenden Ermittlungen zunächst weitere drei Wochen in Haft bleiben soll.

Am Montag war bekannt geworden, dass einigen der Opfern offenbar Organe entnommen wurden. Ermittler gehen von einem «gut organisierten Organhandel» aus, an dem «mehrere Akteure» beteiligt gewesen seien. (AFP)

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