228 Tote im Jahr 2009
Freispruch Air France nach Todesflug von Rio nach Paris

228 Menschen starben bei dem Absturz einer Air-France-Maschine 2009. Die letzten Leichen konnten erst 2011 geborgen werden. Ein Pariser Gericht hat die Airline und Airbus jetzt vom Verdacht der fahrlässigen Tötung freigesprochen.
Publiziert: 17.04.2023 um 14:55 Uhr

Knapp 14 Jahre nach dem Absturz einer Air-France-Maschine zwischen Rio de Janeiro und Paris mit 228 Toten hat ein Pariser Gericht die Airline und den Hersteller Airbus vom Verdacht der fahrlässigen Tötung freigesprochen.

Die Konzerne hätten zwar teils nachlässig oder unvorsichtig gehandelt, doch ein eindeutiger Kausalzusammenhang zum Unglück lasse sich nicht herstellen, sagte die Vorsitzende Richterin Sylvie Daunis am Montag.

Die Unternehmen hatten die Verantwortung für den Absturz von sich gewiesen und einen Freispruch gefordert. Auch die Anklage hatte in ihrem Schlussplädoyer gesagt, keine Verurteilung fordern zu können.

Alain Jakubowicz (M), Anwalt der Vereinigung «AF447 Help and Solidarity», antwortet Journalisten nach dem Urteilsspruch vor dem Gerichtssaal. Foto: Michel Euler/AP/dpa
Foto: Michel Euler

Die Air-France-Maschine des Flugs AF 447 war am 1. Juni 2009 auf dem Weg von Rio in die französische Hauptstadt von den Radarschirmen verschwunden. Der Airbus vom Typ A330 stürzte in den Atlantik, 228 Menschen starben.

28 Deutsche starben

Lange war die Ursache unklar. Erst im Mai 2011 wurden die letzten Leichen und der Flugdatenschreiber aus etwa 4000 Metern Tiefe geborgen. Unter den Opfern des Unglücksflugs waren auch 28 Deutsche.

Die juristische Aufarbeitung des Unglücks zog sich in die Länge. 2019 wiesen Ermittlungsrichter ein Verfahren ab. Der Absturz sei auf eine Kombination von Elementen zurückzuführen, die noch nie vorgekommen sei.

2021 entschied ein Berufungsgericht anders und ordnete den Prozess gegen Airbus und Air France an. Das Verfahren lief von Oktober bis Anfang Dezember. (SDA)

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