129 Menschen gestorben
Meningitis-Epidemie wütet in der Demokratischen Republik Kongo

Durch eine Meningitis-Epidemie sind in der Demokratischen Republik Kongo 129 Menschen gestorben.
Publiziert: 08.09.2021 um 15:07 Uhr

Insgesamt seien im Nordosten des zentralafrikanischen Landes bisher 261 Verdachtsfälle gemeldet worden, teilte das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika am Mittwoch mit. Die Sterblichkeit sei also sehr hoch.

Bakterien können Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung verursachen

Verursacht wurden die Infektionen, die bisher vor allem in Banalia in der Provinz Tshopo auftraten, den Angaben zufolge durch Meningokokken. Die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektionen übertragen und können zu einer schweren Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) führen.

Eine Meningitis kann nach ersten unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen und Fieber schnell lebensbedrohlich werden. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann es zu neurologischen Schäden wie Hörverlust oder bei Kindern zu Entwicklungsstörungen kommen.

Es gibt seit vielen Jahren Impfstoffe gegen Meningokokken
Foto: Albert Gonzalez Farran

WHO hilft mit Experten und Medikamenten

Um die Epidemie so schnell wie möglich unter Kontrolle zu bringen, haben die kongolesischen Gesundheitsbehörden nach Angaben der WHO bereits ein Notfallteam nach Tshopo geschickt. Die WHO will rasch mit weiteren Experten und Medikamenten helfen, wie die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, erklärte.

Impfung und Antibiotika können helfen

Eine bakterielle Meningitis lässt sich mit Antibiotika behandeln, nach WHO-Angaben gibt es zudem seit mehr als 40 Jahren vorbeugende Impfstoffe. 2016 wurden in Tshopo mehr als 1,6 Millionen Menschen unter 30 Jahren geimpft. 2009 waren bei einer Epidemie in der Provinzhauptstadt Kisangani 15 Menschen gestorben, insgesamt wurden damals 214 Fälle verzeichnet.

Die Demokratische Republik Kongo liegt im sogenannten Meningitis-Gürtel, einem Gebiet mit erhöhter Infektionsgefahr vom Senegal im Westen Afrikas bis nach Äthiopien im Nordosten.

(AFP)

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